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Genutė Kirkienė. The integration processes in the Grand Duchy of Lithuania: the church union.

Als infolge der Union von Kreva (1385/86) die orthodoxe ruthenische Bevölkerung sich unter katholischen Herrschaft in Polen–Litauen fand, traten Jahajla und Vitaчt mit einer Idee der Weltunion zwischen Rom und Konstantinopel auf. Es war möglich, eine solche Vereinigung der Christenheit auf einem ökumenischen Konzil erreichen. Als aber derer Versuch auf dem Konzil in Florenz scheiterte, wurde die Idee der Union aus weltlichem auf regionales Niveau übergetragen. Im Jahre 1596 in Brest gelang es, die zu verwirklichen und damit eine Möglichkeit zur Integration der orthodoxen Gemeinschaft zu eröffnen. Die ruthenische Elite integrierte sich aber viel früher. Die Verfasserin betont, die Geist der Union von Florenz lebe im Groβfürstentum Litauen in der zweiten Hälfte des 15.—16. Jh. und beschäftigt sich mit dieser Frage. Ihrer Ansicht an, den Anfang der Brester Union kann man in der Epoche vom Groβfürst Kazimir finden. Die Anregung zur kirchlichen Vereinigung gang nicht von Konstantinopel, sondern von den katholischen Herrschern Polen–Litauen aus. In der zweiten Hälfte des 15. Jh. an der Spitze dieses Prozesses stand Ivan Sapieha, während im 16. Jh. — die Familie von Chodkevičy. Ein schlagendes Beispiel der unierten Ruthenen sei Francišak Skaryna, dessen Tätigkeit sich auf sowohl Orthodoxen als auch Katholiken orientierte.